Skip to main content

Anhang 1

Erste Geschichte aus der Zukunft

Die Orts- und Stadtkerne leben!
Ein Junger Römer(länder) freut sich

Aus den Geschichtsbüchern und aus den Erzählungen unserer Alten weiß ich, dass das Leben in unseren Dörfern und Städten früher ganz anders aussah. Heute – 2040 – ist es normal, dass viele Familien und junge Menschen wie ich in den Zentren leben und diese beleben. Modernes Wohnen ist leistbar, vieles ist zu Fuß erreichbar – das Beisl und das Haubenlokal, der Kaufmann und der Bauernmarkt, der IT-Spezialist und das Modegeschäft – und es ist ruhig und grün hier.

Was ich nicht vor Ort bekomme, lasse ich mir schicken – vom CO2-neutralen Lieferdienst. Waren, die aus ganz Europa kommen und nur in speziellen Fällen auch aus Übersee.

Die Lokale in den Zentren leben vor allem von jenen Menschen, die hier wohnen. Touristinnen und Touristen kehren zwar ebenfalls gerne bei uns ein, weil die biologischen Produkte aus der Region zu feinsten kulinarischen Genüssen verarbeitet werden, aber keiner unserer Wirte, keine unserer Bars ist von einem boomenden Tourismus abhängig.

Ich weiß oft gar nicht, sitze ich im Schanigarten oder im Winter im Kellerlokal – oder bin ich in meinem Büro: Viele Gäste arbeiten hier, weil Homeofice seit einer weltweiten Pandemie vor 20 Jahren zum Lebensalltag gehört – nicht nur in der Wirtschaft, auch bei Ämtern und Behörden. Das wollen zwar nicht alle – aber es gibt natürlich auch heute noch Jobs, für die man zur Arbeitsstätte fahren muss.

Autos sind heute wesentlich weniger unterwegs als früher. Erstens muss weniger gefahren werden und die Menschen fahren viel mehr mit dem Rad, aber vor allem liegt das an einem bestens ausgebauten Netz an öffentlichen Verkehrsmitteln. Via App weiß ich immer die beste Verkehrsverbindung und die richtigen Verkehrsmittel zu meinem Ziel. Da gehört auch das selbstfahrende Auto dazu, das mich von zu Hause abholt und z.B. zur Bahn bringt. Was sich früher niemand vorstellen konnte: Staus waren gestern! Ich selbst habe wie fast alle meiner Freunde keinen Führerschein.

Das alles hat viele Vorteile – für unsere Lebensqualität ebenso wie für unseren Lebensraum – der ja, so wie er heute aussieht, wiederum unserer Lebensqualität dient. Für Wohnraum werden seit Jahren keine neuen Flächen mehr umgewidmet. Es hat alles Platz in bereits gewidmeten Bauland. Wir gehen heute sehr sorgsam mit unserer wertvollen Ressource Boden um.
Besonders lässig inde ich, dass sich bei uns ein regionaler Baustil etabliert hat. Als vor 20 Jahren von einem Römerland Carnuntum Haus gesprochen wurde, das „sowohl regionstypisch & identitätsstiftend als auch zukunftsweisend & nachhaltig“ sein soll, war das eine Vision. Heuteist es normal, so zu bauen.

Auch für neue Supermärkte und Einkaufszentren, in denen es mittlerweile selbstverständlich ist, dass sie eine Plattform für regionale Produkte sind, nutzen wir bestehendes Gewerbe- und Industriegebiet: Modernisieren und Ökologisieren statt Erweitern hat sich auch aus finanziellen Gründen durchgesetzt: Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind heute so, dass sich Bodenverbrauch einfach nicht mehr rechnet.

Aber auch das Bewusstsein für den Wert des Lebensraums Boden und des CO2-Speichers Humus hat sich bei den Menschen völlig geändert – dank dem Schulfach „Lebensraumgestaltung“, das vor rund 20 Jahren eingeführt wurde, aber auch dank jahrelanger Initiativen von Firmen, wie z.B. der Österreichischen Hagelversicherung, die vor 20 Jahren das
auf ihrer Internet-Startseite hatte: https://www.hagel.at/initiativen/.